In Deutschland haben mehr als sieben Millionen Erwachsene so geringe Lese- und Schreibkenntnisse, dass sie kaum Texte lesen und schreiben können. Sie gelten damit als funktionale Analphabeten. Lesen und Schreiben sind wichtige Grundkompetenzen, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Menschen, die nicht über ausreichende Lese- und Schreibkenntnisse verfügen, arbeiten deshalb überdurchschnittlich oft in prekären Arbeitsverhältnissen mit geringem Einkommen und wenig Aufstiegschancen. Sie fühlen sich häufig gesellschaftlich ausgeschlossen und stigmatisiert. Das reduziert nicht nur die Arbeitsmarktchancen, sondern auch das Selbstwertgefühl.
Lesen und Schreiben sind Kompetenzen, die auch im Erwachsenenalter noch gelernt bzw. verbessert werden können, u.a. in Kursen der Volkshochschule Fürth. Über typische schriftliche Mittel der Öffentlichkeitsarbeit wie Programmhefte und Flyer können die Betroffenen aber kaum erreicht werden. Ein Großteil der Bevölkerung weiß, dass es Lese- und Schreibkurse gibt. Die wenigsten wissen aber, wie diese Kurse genau aussehen und was dort gelernt werden kann. Über (potentielle) Kursteilnehmer gibt es viele Vorurteile, die es abzubauen gilt.
Aus diesem Grund kommt auf Einladung der Volkshochschule am Mittwoch, dem 19. September, das ALFA-Mobil des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung nach Fürth. Zwischen 10 und 14 Uhr steht das Fahrzeug nebst Infotisch in der Fußgängerzone Ecke Schwabacher Straße/Blumenstraße (Höhe H&M-Laden). Am ALFA-Mobil finden Sie Fachinformationen und Ansichtsexemplare von Unterrichtsmaterialien und leicht lesbarer Lektüre. Bei diversen Spielen können Besucher entdecken, wie viel Spaß Lesen und Schreiben bringen können, und dabei kleine Preise gewinnen. Außerdem bieten geschulte Projektmitarbeiter eine niedrigschwellige Beratung für Betroffene an. Hemmungen der Betroffenen können im persönlichen Gespräch abgebaut werden. Auch das mitwissende Umfeld wird erreicht.