Lange Nacht der Demokratie 2024
Seit der Gründung der Bundesrepublik stand unsere Demokratie nicht mehr so vielen Kritikern gegenüber wie heute.
Wir fragen: Was hält unsere Gesellschaft zusammen – in der Kommune, in Bayern, in Deutschland und in Europa?
Gemeinsam mit vielen weiteren Fürther Institutionen werden wir in der Nacht des 11. Oktober 2024 in vielfältigsten Formaten über Demokratie philosophieren, diskutieren und streiten, wir wollen Musik und Kultur genießen, lachen und feiern.
Unten finden Sie unser Programm zur Langen Nacht der Demokratie.
Weiterhin finden Sie das Programm der Kolleg*innen vom Freiwilligenzentrum Fürth, die mit Ihrer Aktion in unseren Räumlichkeiten zu Gast sind.
- 18.00 – 19.00 Uhr: Demokratie durch Bildung und Freies Wissen für alle
Podiumsdiskussion mit Vertretern des FürthWiki e.V. - 19.30 – 20.30 Uhr: Demokratie durch Sicherheit
Podiumsgespräch mit Vertretern der Polizeiinspektion Fürth - 21.00 – 22.30 Uhr: Ist unsere Demokratie gefährdet?
Vortrag und Diskussion mit Ronen Steinke, Journalist und Autor - 19.00 - 23.00 Uhr: Freiwilliges Engagement und Demokratieförderung (Freiwilligenzentrum Fürth)
Viele Volkshochschulen entstanden im geistigen, sozialen und politischen Kontext der Weimarer Republik. Seit mehr als hundert Jahren bilden sie als neutrale und vertraute Institutionen ein landesweites Netzwerk an Dialog- und Begegnungsorten und tragen durch ihre unmittelbaren Angebote vor Ort entscheidend zur Stärkung unseres demokratischen Gemeinwesens bei. Die Volkshochschulen als dezentrale Werkstätten der Demokratie schaffen Orientierung, indem sie kontroverse und komplexe gesellschaftliche Themen aufgreifen und in die lokalen Lebensweltbezüge und Aktionsräume der Bürgerinnen und Bürger übersetzen. Dadurch fördert die Volkshochschule als kommunales Forum den Dialog mit den unterschiedlichsten Interessensgruppen sowie mit den politisch Verantwortlichen. Genau wie die Volkshochschule, befähigt auch FürthWiki zur politischen Partizipation und möchte die Bürgerinnen und Bürgern zu ehrenamtlichen sowie zivilgesellschaftlichem Engagement vor Ort motivieren. Wie die „große Schwester“ Wikipedia als virtuelles Weltlexikon ist das FürthWiki als lokale Online-Enzyklopädie ein Gemeinschaftswerk von vielen ehrenamtlich tätigen Autorinnen und Autoren. Der Volkshochschule vergleichbar ist dieses Projekt ebenfalls von Überparteilichkeit und weltanschaulicher Neutralität geprägt: Erklärtes Ziel ist das Erforschen, Sammeln und kostenlose Verfügbarmachen von belegbaren Fakten, Dokumenten und Medien über die Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft unserer Stadt in all ihren Facetten. Die Frage, auf welch vielfältige Weise FürthWiki und die Volkshochschule zum Erhalt der freiheitlichen Demokratie beitragen, diskutieren Ralph Stenzel (Vorstandsmitglieder von FürthWiki e. V.) sowie Tobias Götz (Fachbereichsleiter bei der vhs Fürth). Das Podiumsgespräch wird vom Diplom-Politologen Simon Moritz moderiert.
Im FZF-Aktionsraum können Besucher/innen eine Demokratie-Pizza belegen, aber anstatt Tomaten, Salami oder Pilzen kommt Bürgerbeteiligung, Solidarität oder etwas, was den verschiedenen „Pizzabäcker/innen“ wichtig ist, drauf. Beim FZF-Tatort Demokratie werden Spuren auf einer Ermittlerwand gesichert, die „Tatorte“ identifiziert und unerwartete Verbindungen hergestellt. Im Demokratie-Quiz: „Wer hat es gesagt?“ treffen zehn interessante Zitate auf 30 Persönlichkeiten, die diese Aussagen möglicherweise geäußert haben. Aber wer hat es nun gesagt? Hier sind einige Überraschungen inklusive. „Argumente für unsere Demokratie“ heißt der Impuls-Vortrag, bei dem es mit prägnanten Aussagen um die Stärke und Stabilität unserer bundesrepublikanischen Staatsform geht. Die Initiative „für(th)einander“, die sich für eine offene Stadtgesellschaft einsetzt, ist mit einem speziellen Glücksrad dabei. Es winken überraschende Gewinne, die auch zum Nachdenken anregen. Das FZF-Team freut sich auf Ihren Besuch.
Eine lebendige Demokratie lebt von Sicherheit im Sinne einer Bestandssicherheit und für diese zeichnet die Polizei als ein Akteur, jedoch als oftmals sichtbarer Repräsentant, mitverantwortlich. Jegliches polizeiliche Handeln ist gesetzlich determiniert. Die Bayerische Polizei als Bestandteil der Exekutive in unserem Staat hat dabei eine klare Aufgabenzuweisung. Dabei unterliegt sie der Überprüfung ihrer Tätigkeiten sowohl intern durch Verwaltungsabläufe, als auch nach außen hin durch die Gerichtsbarkeiten. Sichtbar vermittelt wird dies durch den öffentlichen Eid aller Polizeibeamten und Polizeibeamtinnen auf das Grundgesetz und die Bayerische Verfassung. Inwieweit das demokratische Selbstverständnis wesentlicher Baustein bei der polizeilichen Arbeit ist, ist nur eine der vielen Fragen, die Bernd Wolf, Leitender Polizeidirektor der Polizeiinspektion Fürth, Polizeihauptkommissar Adrian Hantke und Polizeihauptmeisterin Seda Linhart im Rahmen eines Podiumsgesprächs, moderiert vom Diplom-Politologen Simon Moritz, diskutieren werden.
Ronen Steinke – promovierter Jurist, SZ-Journalist und Buchautor – geht am Beispiel unserer Verfassung der Frage nach, wie stabil unsere Demokratie (noch) ist. Denn nicht nur die besorgniserregenden Wahlerfolge extremistischer Parteien, auch die in anderen Teilen des politischen Spektrums wachsende Verachtung für die Fair-play-Regeln des Grundgesetzes machen einen kritischen Blick auf unsere demokratischen Stärken nötig. Die zentralen Aspekte von Ronan Steinkes Vortrag werden in einem Podiumsgespräch mit dem Diplom-Politologen Simon Moritz vertieft.