Hinter der ländlichen Idylle lauert der Abgrund – spannend und wendungsreich erzählt Reinhard Kaiser-Mühlecker in „Brennende Felder“ von einer Frau, deren Unruhe mit dem Leben zusammenstößt: Als Luisa Fischer erfährt, dass ihr Vater Bob nicht ihr leiblicher ist, und sie feststellen muss, dass die Zuneigung, die sie für ihn empfindet, über Familienliebe hinausgeht, verlässt sie die Heimat und die Familie. Doch lassen sich die Schatten und die Lasten der Vergangenheit ablegen? Und ist es möglich, sich selbst in jeder neuen Lebensphase neu zu erfinden? Wer sind wir, wenn wir uns von unserer Vorgeschichte lossagen? Luisas Antwort auf all diese Fragen ist der Entschluss, Schriftstellerin zu werden, und sie beginnt ihre eigene Geschichte zu erzählen... Reinhard Kaiser-Mühlecker, 1982 in Kirchdorf an der Krems geboren, studierte in Wien und betreibt eine Landwirtschaft. Für sein Werk wurde Reinhard Kaiser-Mühlecker mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Bayerischen Buchpreis für den Roman "Wilderer" (2022). Die Veranstaltung wird moderiert von vhs-Leiter Felice Balletta.
Cordelia Schuster hat einen kleinen Koffer voll Geschichten gepackt. Da können Märchen, Selbsterfundenes, bearbeitete Literaturvorlagen oder wahre Begebenheiten mit dabei sein. Die Theaterpädagogin erzählt frei und ohne Text vom Lieben und vom Leben, vom Hässlichen und Schönen, von Schüchternen und Draufgänger*innen, von großen und kleinen Gefühlen, vom Alltag und vom Aufbruch in neue Welten. Vielleicht wird eine Geschichte vom Großvater und seiner Enkelin, vom Kondor, von Geistern, von den sieben Unterröcken, vom verliebten Schwan, vom schwarzen Ritter, oder warum es Amerika nicht gibt, erzählt. Ihr Köfferchen ist voller Erzählungen. Welche sie davon auspackt, entscheidet der Zufall und die Gunst des Augenblicks. Den Nachmittag begleitet Philip Tröger am Piano. Er erschafft Atmosphären, von zart bis bombastisch, verhalten, überraschend und mitreißend. Er lässt Landschaften vor unserem inneren Auge entstehen, untermalt die Geschichten oder kontrastiert. Seine musikalischen Zwischenspiele geben Zeit zum Träumen und Nachdenken.
Schreibspiele gibt es bereits seit der Antike und so verwundert es nicht, dass Autor*innen aller Epochen kreative Schreibmethoden erfolgreich als Inspirationsquelle genutzt haben. Wenn Sie gerne schreiben und unter professioneller Anleitung neue kreative Schreibansätze ausprobieren möchten, sind Sie beim kreativen Schreiben genau richtig. Im spielerischen Umgang mit der Sprache erhalten Sie kreative Impulse, sammeln praktische Schreiberfahrung und bekommen in der gemeinsamen Diskussion wertvolle Anregungen für Ihre Texte. Auch Schreibneulinge sind herzlich willkommen.
Lous zweiter Ehemann ist eine Trophäe – das muss selbst ihre Mutter anerkennen. Sergej ist Pianist und er ist jüdisch, genau wie Lou. Trotzdem ist ihre Tochter Rosa noch nie in einer Synagoge gewesen – eine ganz normale jüdische Familie in Berlin. Aber sind sie noch eine Familie, und was ist das überhaupt? Um das herauszufinden, folgt Lou der Einladung zum 90. Geburtstag ihrer Tante. In einem in die Jahre gekommenen Ressort auf Gran Canaria trifft der ganze ex-sowjetische Clan aus Israel zusammen, verbunden nur noch durch wechselseitige Missgunst. Gegen die kleinen Bösartigkeiten und die vage Leere in sich trinkt Lou systematisch an und weiß plötzlich, dass die Antwort auf all ihre Fragen in der glühenden Hitze Tel Avivs zu finden ist… Ein Roman, so aktuell, zynisch und unterhaltsam, wie nur Olga Grjasnowa ihn schreiben kann, über eine Frau, deren Identität sich aus lauter Splittern zusammensetzt, die scheinbar alle nicht zusammenpassen. Bis sie es auf unerwartete Weise doch tun. Olga Grjasnowa, geboren in Baku, Aserbaidschan. Sie lehrt als Professorin an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Seit ihrem fulminanten Debüt „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ (2012) veröffentlichte Olga Grjasnowa vier Romane, zuletzt 2020 "Der verlorene Sohn". Ihre Werke wurden in 15 Sprachen übersetzt, fürs Radio und die Bühne adaptiert und verfilmt. Die Veranstaltung wird moderiert von vhs-Leiter Felice Balletta.
Inhalt siehe Kurs 54010.
In Kooperation mit der Volksbücherei
Lassen Sie sich zu einem gemeinsamen Leseerlebnis an einem der schönsten Leseorte der Stadt verführen. Entdecken, lesen und diskutieren Sie jeden Monat zusammen mit anderen Bücherliebhaber*innen bekannte und weniger bekannte Autor*innen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, allein die Freude am Lesen zählt.
Wir lesen gemeinsam:
20.03.2025: War Goethe sportlich? Gero von Wilpert: „Die 101 wichtigsten Fragen – Goethe“
17.04.2025: Uwe Timm: „Der Mann auf dem Hochrad“
15.05.2025: Wisława Szymborska: „Sie sollten dringend den Kugelschreiber wechseln. Anregungen für angehende Literaten“
26.06.2025: Ruth Rendell: "Zwei gelbe Lilien"
17.07.2025: Alberto Moravia: „Römische Erzählungen“
Krimi-Autor Josef Rauch gibt Ihnen in jeder Kursstunde Hintergrundinformationen zum weiten Feld der Gattung "Kriminalroman" und stellt die Meilensteine des Genres vor. Dazu dürfen Sie IHRE Krimi-Favoriten präsentieren, und wir lesen und diskutieren ein gemeinsam ausgewähltes Werk.
Nora Rischer sitzt im Behandlungsstuhl einer Kinderwunschpraxis, als eine E-Mail sie erreicht: Rassistischer Vorfall an unserer Universität. Sie ist neugierig, vorauseilend empört – und sie stutzt: Ist da etwa ihr eigenes Seminar in der Germanistik gemeint? Rischer ist erschüttert. In ihrem Kopf werden kritische Stimmen laut, eine innere Anklage beginnt: Hat sie sich als Dozentin tatsächlich rassistisch verhalten? Soll sie sich entschuldigen? Und weshalb? Aus ehrlichem Schuldbewusstsein oder um sich zu retten? Wird sie gecancelt, obwohl sie kein alter weißer Mann ist, sondern eine queere Frau, die sich bislang für linksliberal gehalten hat? Die Rassistin ist eine schwarze Komödie, die den Rückzug auf allzu bequeme Gewissheiten verweigert. Komisch und präzise nimmt die Autorin all die menschlichen Reflexe, Widersprüche und rhetorischen Geschütze unter die Lupe, die einen konstruktiven gesellschaftlichen Austausch über Diskriminierung so kompliziert machen. Jana Scheerer ist Journalistin, Schriftstellerin und Rezensentin. Sie studierte Germanistik, Amerikanistik und Medienwissenschaft in Potsdam und lebt in Berlin. Die Veranstaltung wird moderiert von vhs-Leiter Felice Balletta.
Seit vielen Jahren ist der Kulturredakteur der Fürther Nachrichten auch als Hauptautor der täglichen Glosse „Malzböden“ unterwegs im Wald aus Boulevard-Meldungen, Polit-Irrsinn und alltäglichen Begebenheiten, von denen er dringend berichten muss, sonst glaubt sie keiner. Und manchmal ist es gar nicht so leicht, die Frage zu beantworten: Soll man nun lachen oder weinen über all die Kuriositäten, die die Welt in Schnappatmung treiben? Und was hat das alles mit Fürth zu tun? Mehr, als Sie glauben. Zu einem „Best of“ der Glossen aus den vergangenen Monaten kommt Matthias Boll in die Volkshochschule Fürth, live, in Farbe und mit seinem musikalischen Partner Luis Campos. Der international konzertierende, preisgekrönte Gitarrist wird es den Zuhörerinnen und Zuhörern auch diesmal wieder schwer machen, wenn sich am Ende die Frage stellt: Wer war nun unterhaltsamer, der mit den Seiten oder der mit den Saiten?
Ein Mensch in der Mitte des Lebens: Der einst gefeierte und inzwischen als Kassengift geltende Filmregisseur Jakob glaubt, alles verloren zu haben. Seine Karriere ist vorbei, seine letzte Beziehung über zehn Jahre her, die Haare sind grau, der Körper ist schwach und der Kopf ohne Ideen. Es gibt nichts zu feiern, verkündet er am Morgen seines fünfzigsten Geburtstages. Doch seine beste Freundin Ellen ist anderer Meinung. Und sie schickt ihn auf eine Reise durch sein Leben: Er begegnet Menschen, denen er einmal nah war und die er verloren glaubte... „Das Fest“ ist ein Buch über Verluste, über das Verzeihen und über Freundschaften, ohne die wir nicht wären, wer wir sind. Mit tiefer Melancholie und unerschütterlicher Komik blickt ein Mann zurück auf sein Leben, das gerade erst beginnt. Lucy Fricke, 1974 in Hamburg geboren, hat am Deutschen Literaturinstitut Leipzig studiert, lange Jahre beim Film gearbeitet und Romane und Erzählungen veröffentlicht. Für ihre Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Ihr Buch „Töchter“ erhielt den Bayerischen Buchpreis 2018, wurde in acht Sprachen übersetzt und fürs Kino verfilmt. 2022 erschien der Bestseller „Die Diplomatin“. Die Veranstaltung wird moderiert von vhs-Leiter Felice Balletta.
In diesem Workshop erfahren Sie in theoretischen Vorträgen die wichtigsten Schritte bei der Verfassung eines Kriminalromans und entwerfen in praktischen Schreibübungen ein Konzept für Ihren eigenen Krimi: Sie schaffen eine charismatische Detektivfigur, Sie erfinden ein mysteriöses Verbrechen, und Sie konstruieren eine spannende Aufklärung. Angeleitet werden Sie dabei von dem Krimiautor Josef Rauch, der bereits sieben Kriminalromane veröffentlicht hat - und in diesem Semester auf den Spuren des von ihm geschaffenen Privatdetektivs Philipp Marlein durch Fürth wandelt.
2007 erschien zum 1000-jährigen Fürther Stadtjubiläum der erste echte Fürth-Krimi "Der Fall Urbas", in dem der Privatdetektiv Philipp Marlein bei seinen Ermittlungen einen kleinen Stadtrundgang durch das Zentrum Fürths erlebt. Gemeinsam mit Ihnen folgt Autor Josef Rauch den Spuren Phillipp Marleins und liest an markanten Orten Ausschnitte aus dem 2024 neu aufgelegten Werk vor.