In vielen internationalen Rankings belegen skandinavische Länder fast schon traditionell die Spitzenpositionen. Auch die Lebenszufriedenheit, das Glücksempfinden und viele weitere „weiche“ Indikatoren sprechen für den gesellschaftlichen Erfolg des skandinavischen Modells. Woher rührt dieser Erfolg, und welche „verborgenen Schattenseiten“ sind in den skandinavischen Ländern gegebenenfalls vorhanden? Neben diesen Fragen möchte der Einstiegsvortrag zu unserer Reihe auch eine allgemeine Darstellung und Kategorisierung der Staaten im Norden Europas bieten und Wissenswertes zu Staat, Gesellschaft und Kultur vermitteln. Simon Moritz ist Diplom-Politologe und selbstständiger Dozent in der politischen Erwachsenenbildung.
In politischer Hinsicht galten die skandinavischen Länder, vorneweg Schweden, als „Musterländer“ sozialdemokratischer Traditionen und erfolgreicher Sozialstaaten. Letzteres bildet bis heute das Fundament von Gesellschaft, die in zivilgesellschaftlicher Hinsicht und bei Fragen des Wohlstands, der Bildung und Gesundheit zu den Spitzenreitern weltweit zählen. Dennoch: diese traditionelle Sicht auf Skandinavien hat bereits deutliche Risse erhalten. Einwanderung, wachsende Verteilungskonflikte und viele weitere Herausforderungen stärken konservative und zum Teil auch extreme Parteien, befeuern Neiddebatten und lassen Zweifel an der Zukunftsfähigkeiten der großen skandinavischen Sozialstaaten und Gesellschaftsmodelle aufkommen. Diesen Konflikt greift unser Vortrag auf und gibt einen Einblick in die Veränderungen in den Ländern im Norden Europas. Simon Moritz ist Diplom-Politologe und selbstständiger Dozent in der politischen Erwachsenenbildung.
Freiheitlich-demokratisch, wehrhaft, aber überwiegend eher der Neutralität und Bündnisfreiheit zugewandt - so könnte man die internationale Rolle der meisten skandinavischen Länder schlagwortartig charakterisieren. Frühe Freihandelsbemühungen begrenzten das Interesse der Skandinavier an der Integration in die EU, und erst der größte Landkrieg Europas seit 1945 in der Ukraine führe dazu, dass Finnen und Schweden ihre teils seit Jahrhunderten hochgehaltene Neutralität in der Verteidigungspolitik aufgaben. Im abschließenden Vortrag unserer Reihe beleuchten wir diese globale Rolle der skandinavischen Länder genauer und diskutieren, ob die Zuspitzung weltweiter Konflikte die skandinavischen Länder noch stärker als ohnehin schon an Europa und die Institutionen des „Westens“ binden wird. Simon Moritz ist Diplom-Politologe und selbstständiger Dozent in der politischen Erwachsenenbildung.