Cordelia Schuster hat einen kleinen Koffer voll Geschichten gepackt. Da können Märchen, Selbsterfundenes, bearbeitete Literaturvorlagen oder wahre Begebenheiten mit dabei sein. Die Theaterpädagogin erzählt frei und ohne Text vom Lieben und vom Leben, vom Hässlichen und Schönen, von Schüchternen und Draufgänger*innen, von großen und kleinen Gefühlen, vom Alltag und vom Aufbruch in neue Welten. Vielleicht wird eine Geschichte vom Großvater und seiner Enkelin, vom Kondor; von Geistern; von den sieben Unterröcken; vom verliebten Schwan, vom schwarzen Ritter, oder warum es Amerika nicht gibt, erzählt. Ihr Köfferchen ist voller Erzählungen. Welche sie davon auspackt, entscheidet der Zufall und die Gunst des Augenblicks. Den Nachmittag begleitet Philip Tröger am Piano. Er erschafft Atmosphären, von zart bis bombastisch, verhalten, überraschend und mitreißend. Er lässt Landschaften vor unserem inneren Auge entstehen, untermalt die Geschichten oder kontrastiert. Seine musikalischen Zwischenspiele geben Zeit zum Träumen und nachdenken.
Im August 1756 überfällt Friedrich der Große ohne Kriegserklärung Sachsen. Vor der hochgerüsteten preußischen Armee flüchtet Friedrich August, Herrscher über Sachsen und Polen, zusammen mit seinem Premierminister Heinrich von Brühl, nach Warschau. Aber die Reichsgräfin von Brühl bleibt in Dresden und kapituliert nicht, während das Land geplündert wird. Sie schmiedet einen Plan... Getarnt durch ein Pseudonym, macht sie sich mit ihrer Kammerzofe auf den mühevollen Weg nach Leipzig, wo Friedrich der Große seine Audienzen hält. Kann man durch eine beherzte Tat die Geschichte verändern, einen barbarischen Krieg beenden? In seinem neuen ebenso unterhaltsamen wie kenntnisreichen Roman erzählt Hans Pleschinski von einem wenig bekannten Ereignis der deutschen Geschichte und von heimlichen Heldinnen. Hans Pleschinski lebt als freier Autor in München. Er veröffentlichte zahlreiche Romane und gab die Briefe der Madame de Pompadour sowie den Briefwechsel zwischen Voltaire und Friedrich II. heraus. Sein literarisches Werk wurde mehrfach ausgezeichnet; 2012 wurde Hans Pleschinski zum Chevalier dans L’Ordre des Arts et des Lettres der Republik Frankreich ernannt. Er ist zudem Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Die Veranstaltung wird moderiert von vhs-Leiter Felice Balletta.
In „Was Männer kosten“ beleuchtet Boris von Heesen die dunkle, meist im Schatten liegende Seite des Patriarchats. Kriminalität, Sucht, Unfälle und Gewalt. All diese Bereiche werden von Männern dominiert. Dieses Ungleichgewicht belastet den Zusammenhalt und das Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Zudem kostet es jedes Jahr über 63 Milliarden Euro. Der Autor trägt Schritt für Schritt die Kosten zusammen, benennt Ursachen und gibt eine Vielzahl Impulse, wie wir der Schieflage begegnen können. Boris von Heesen beschäftigt sich seit vielen Jahren mit kritischer Männlichkeit und hat drei Bücher zum Thema veröffentlicht. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt soziales Marketing folgten erste berufliche Stationen bei der Diakonie in Bayern sowie in der Drogenhilfe in Frankfurt am Main. Heute arbeitet er als Geschäftsführender Vorstand bei einem Jugendhilfeträger. Nebenberuflich engagiert sich Boris von Heesen als Männer-, Jungen- und Gewaltberater mit eigener Praxis sowie für eine gleichstellungsorientierte Männerarbeit. Die Veranstaltung wird moderiert von vhs-Leiter Felice Balletta.
Necati Öziri gelingt mit „Vatermal“ ein mehrere Generationen umspannendes Familienportrait, das die persönlichen Schicksale der Romanfiguren mit der türkischen und deutschen Geschichte verwebt. Erzählt wird die Geschichte von Arda, Sohn türkischer Einwanderer, dessen Leben gezeichnet ist von den zerbrochenen Träumen seiner Eltern. Der Autor zeigt – poetisch und humorvoll zugleich – Menschen, deren Leben und Körper gezeichnet sind von sozialen und politischen Umständen, und die Orientierung suchen in einer Gesellschaft, in der sie nicht wirklich ankommen. „Vatermal“ ist ein sehr eindringlicher Roman von radikaler Wahrheit, Wut, Kraft, Liebe und Sehnsucht. Nach seinem Studium der Philosophie, Germanistik und Neuen Deutschen Literatur in Bochum, Istanbul und Berlin, begann Necati Öziri zu schreiben: als Theaterautor für das Maxim Gorki Theater, das Nationaltheater Mannheim und das Schauspielhaus Zürich. Als Kurator leitet er zudem das Internationale Forum des Theatertreffens der Berliner Festspiele. "Vatermal" stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2023. Die Veranstaltung wird moderiert von vhs-Leiter Felice Balletta.